Lexikon

Anlageklassen / Asset Klassen Verschiedene Vermögensarten, welche dem Anleger zur Verfügung stehen, um seine Mittel zu investieren. Die Finanzbranche hat seit Ende der 1980er-Jahre eine Masse sogenannter Finanzinnovationen produziert, welche dem Anleger angeblich massgeschneiderte Risiko-/Ertrags-möglichkeiten bieten sollen. Solche Produkte jedoch sind Mogelpackungen, bei denen es schlussendlich darum geht, mit Kundengeldern möglichst hohe Gebühren zu generieren. Das Anlageuniversum lässt sich im Grunde auf wenige Klassen reduzieren, in welche sinnvoll investiert werden kann:

A) Geldvermögen: Geld, Obligationen
B) Sachvermögen: Aktien, Gold, Immobilien
Anlagephilosophie

Investitionsansatz, nach welchem Geldmittel an den Finanzmärkten angelegt werden. Es gibt zahlreiche Anlagestile, welche sich grundsätzlich allerdings auf vier Richtungen reduzieren lassen:

A) Langfristig orientiert:
- Index-Investing > Glaube an effiziente Märkte
- Value-Investing > Glaube an irrationale Märkte

B) Kurzfristig orientiert
- Fundamentalanalyse > kurzfristige Prognose
- Technische Analyse > kurzfristige Prognose

Anlagestrategie Langfristig orientierte Vermögensaufteilung auf die Anlageklassen.
Bei der Festlegung sind die Risikofähigkeit (finanzielle Robustheit) und die Risikoneigung (Risikoscheu oder Risikofreudigkeit) des Anlegers die massgebenden Einflussfaktoren.

Effizienzmarkttheorie /
Hypothese der rationalen Investoren

Theorie, wonach alle Kapitalmarktteilnehmer vollständig rational und auf der Basis gleicher Informationen handeln.

Laut Theorie seien sämtliche relevanten Informationen bereits in
Wertschriftenkursen verarbeitet. Deshalb sei kein Marktteilnehmer in der Lage, ausserordentliche Gewinne dauerhaft zu erzielen, indem er z.B. Aktien zu einem günstigen Preis kaufen könnte.

Finanzkrise

Situation an den Finanzmärkten, bei welcher die Preise von mehreren Vermögensklassen einbrechen und allenfalls ein Währungsverfall einsetzt. Auslöser einer Finanzkrise kann zwar etwas Belangloses sein, vor Ausbruch der Krise jedoch ist das Finanzsystem schon länger fragil. Eine Finanzkrise verstärkt sich immer selbst. Das Muster des Ablaufs ist immer gleich. Kapitalanleger werden sich Finanzkrisen nie vollständig entziehen können. Ob sich diese mit ihrem Vermögen besser oder weniger gut aufstellen, liegt jedoch in deren Hand.

Risiko bei Investitionen Heute wird Risiko an den Finanzmärkten oft mit den Schwankungen der Kurse, dem sogenannten Marktrisiko, gleichgesetzt. Dieses wird dann als Volatilität ausgedrückt, der statistischen Standardabweichung der Kursschwankungen eines Investments.

Es gibt andere Risikoansätze, welche den Kursschwankungen kein Gewicht beimessen und stattdessen der Gefahr eines permanenten Kapitalverlustes hohe Beachtung schenken. Bei diesem Ansatz werden die Risiken von Investments in folgenden Kategorien eingeschätzt:

- Finanzierungsrisiko
- Geschäftsrisiko
- Bewertungsrisiko
Value-Investing

Value-Investing ist eine Anlagephilosophie, die Kauf- und Verkaufsentscheidungen ausschliesslich auf der Basis von Fundamentalanalysen fällt. Im Gegensatz zu den heute durch die meisten Analysten und Bankhäuser angewandten Prognosemethoden, welche teilweise auch auf Fundamentalanalyse basieren, verzichtet der Value-Investor vollständig auf Prognosen und konzentriert sich stattdessen auf Niveauvergleiche zwischen objektiven Werten und aktuellen Börsenkursen. Ein zentrales Element beim Value-Investing spielt die Sicherheitsmarge, welche den Abstand vom Börsenkurs zum inneren Wert einer Aktie widerspiegelt. Value-Investoren kaufen konsequent nur mit grosser Sicherheitsmarge und verkaufen dann teuer, sobald die Sicherheitsmarge durch den Markt eliminiert wurde. Value-Investoren sind langfristig orientiert und streben überdurchschnittlich hohe Investitionserträge an.

Value-Investoren glauben, dass an den Kapitalmärkten oft hohe Irrationalität herrscht. Sie widersprechen damit der Effizienzmarkttheorie.